Mit einem stolzen Wachstum von 49 Prozent beim Nutzerwachstum im dritten Quartal 2017 läuft es beim Streaming-Dienst Netflix offensichtlich mehr als rund. Im genannten Zeitraum kamen 5,3 Millionen Mitglieder hinzu.

Inzwischen freut sich der Konzern somit über 109 Millionen Nutzer. Doch auf diesem Ergebnis sowie den Rekorden an der Börse darf sich Netflix nicht lange ausruhen, denn finanzstarke Konzerne sind bereits im Anmarsch.

Der Boom bei Netflix spielte sich zuletzt vorwiegend abseits des Heimatmarktes in den USA ab. Von den neuen Kunden kamen allein 4,5 Millionen aus dem Ausland. Weitere 6,3 Millionen neue Nutzer erwartet das Unternehmen für das letzte Quartal des Jahres. Angesichts des massiven Nutzerzuwachses, welches die Erwartungen übertraf, legte die Aktie um rund zwei Prozent nachbörslich zu und schloss mit einem Rekordhoch. Ergänzend dazu kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr im dritten Quartal um mehr als 30 Prozent. Drei Milliarden US-Dollar und somit 2,5 Milliarden Euro wurden erzielt. Deutliche Zuwächse auch beim Überschuss: Während es im Vorjahr noch 52 Millionen waren, räumte Netflix nun mit 130 Millionen US-Dollar ordentlich ab.

Investitionen und Preise

Im Brief an die Aktionäre verdeutlichte der Streaming-Dienst, dass der Wettbewerbsdruck zunimmt. Einige Konzerne mit den nötigen finanziellen Mitteln wie Apple oder Amazon Video sind um ihre Anteile des Streaming-Markts bemüht. Um dem Druck standzuhalten, will Netflix exklusive Inhalte im Wert von mehreren Milliarden produzieren. Schließlich sind Zuschauer von Produktionen wie „Stranger Things“ oder „Narcos“ begeistert. Bis zu acht Milliarden US-Dollar sollen 2018 investiert werden.

Mit einer Preiserhöhung will der Streaming-Riese unter anderem die Kosten für neue Produktionen decken: Seit kurzem muss die Netflix-Kundschaft deshalb mehr für Abonnements zahlen. Das HD-Abo wurde von 9,99 Euro auf 10,99 Euro monatlich erhöht. Das UHD-Abo für zeitgleiches Streaming auf maximal vier Geräten kostet statt 11,99 Euro jetzt 13,99 Euro. Das HD-Abo erlaubt das Streamen auf bis zu zwei Geräten gleichzeitig.