Kinofilme Streaming legal

Sean Parker, Gründer der Musiktauschbörse Napster, soll nach Angaben des US-Branchenmagazins Variety mit der Filmbranche über einen Streamingdienst verhandeln. Dieser soll es Kunden erlauben Kinofilme noch während der offiziellen Kinolaufzeit zuhause anzuschauen.

Momentan verhandelt Napster mit der Filmindustrie über den geplanten Streamingdienst. Angeblich sollen Streaming-Kunden 50 US-Dollar pro Film berappen müssen.

Sean Parker könnte die Filmbranche auf den Kopf stellen. Mit seinem geplanten Streaming-Angebot „Screening Room“ sollen Nutzer Kinofilme am heimischen Fernseher genießen, während andere ihn sich im Kino anschauen. Alles, was potenzielle Kunden dafür benötigen, sei eine Settop-Box für 150 US-Dollar. Sie ermöglicht es, dass Kinofilme für 48 Stunden abrufbar sind. Pro Titel soll das 50 US-Dollar kosten. Um auch die Kinobetreiber von Screening Room zu überzeugen, soll ihnen eine Beteiligung in Höhe von 20 US-Dollar pro Film zugesprochen werden. Kunden des Streaming-Services könnten zusätzlich zwei Karten für ein lokales Kino erhalten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie das örtliche Kino besuchen.

Illegale Aufnahmen und Besorgnis der Filmindustrie

Parker verspricht Filmverleihern und Kinobetreibern eine Anti-Piraterie-Technologie für seinen Dienst. Die Geschichte der Filmindustrie zeigt allerdings, dass selbst der beste Kopierschutz umgangen werden kann. Das Aufnehmen des Fernsehbildes kann Parker nicht verhindern. Auch wenn die Technik hinter Screening Room ein Abgreifen des Signals verhindert. Wenn Kinofilme bislang selbst direkt im Kino unerlaubt aufgezeichnet und anschließend online bereitgestellt werden, lässt sich das in Privatwohnungen kaum vermeiden. Die illegalen Aufnahmen könnten mit Screening Room sogar noch optimiert werden, da nicht wie im Kino Menschen durch das Bild laufen. Die Bildqualität würde sogar steigen.

Der stolze Preis von 50 US-Dollar pro Titel bei Screening Room scheint zunächst zwar eher unrentabel für Kunden, die Tatsache, dass ein Kinobesuch aufgrund von Parkplatzgebühren, Babysittern und sonstigen Zusatzkosten mittlerweile weitaus mehr kostet, als der reine Eintritt, könnte Filmeliebhaber dennoch überzeugen.

Seitens der Filmindustrie gibt es Widerstand. Ein Vertreter eines bekannten Filmverleihs äußerte sich besorgt über die Pläne zu Screening Room, da damit das Ende von 50 Prozent der Kinos in den USA einhergehen würde. Weitere Infos: Variety.com

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