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Entertainment-Dienste wie Netflix verstopfen laut aktueller Analyse die Datenautobahn im großen Stil. Knapp 70 Prozent des gesamten Datenverkehrs in Nordamerika gehen zeitweise auf das Konto derartiger Dienste.

Bei gestreamten Filmen ist es überaus unangenehm, wenn es ruckelt oder lange Ladezeiten in Kauf genommen werden müssen. Dass das nicht immer an den Netzanbietern und der Bandbreite liegen muss, erklärt Netzreporter Marcus Richter gegenüber dem Deutschlandradio Kultur. In Bezug auf die Monopolisierung und Neutralität des Internets lösen die ermittelten Zahlen Diskussionen aus.

Seit September ist die US-amerikanische Online-Videothek Netflix auch in Deutschland vertreten. Diese sogenannten Echtzeit-Entertainmentdienste sollen dafür verantwortlich sein, dass Downloads zu lange dauern und Filme ruckeln. Das ergab eine aktuelle Analyse. Mit knapp 70 Prozent, welche in Nordamerika von Netflix und Co. verursacht werden, belasten die Dienste den Datenverkehr im Internet massiv. Allein Netflix ist für 36,5 Prozent der Downloaddaten verantwortlich. Erstaunlich ist, dass das Videoportal YouTube, welches in den vergangenen Jahren einen Boom zu verzeichnen hat, dagegen nur auf 15 Prozent kommt und auch andere Videoanbieter anteilig weit zurückliegen. Amazon Prime Video kann lediglich 1,9 Prozent vorweisen. Ein Drittel des Datenverkehrs ist Netflix zuzuschreiben. Im Zusammenhang mit diesen Zahlen wird die Frage laut, ob im Internet gewisse Daten bevorzugt behandelt und vorrangig transportiert werden. Interessant ist zudem die Frage, ob dafür bezahlt wird. Beobachter betrachten die Entwicklungen als Risiko für eine Monopolisierung des Internets. Facebook und Google machen in Lateinamerika bereits heute 60 Prozent des mobilen Datenverkehrs unter sich aus.

Die Unternehmen, die das Datenvolumen bereitstellen, sehen bislang zwar keine akute Gefahr für das Internet, allerdings wird bereits über eine Kostenbeteiligung diskutiert. Einzelne Firmen wie Netflix, die besonders viel Traffic verursachen, könnten möglicherweise zur Kasse geben werden. Richter erläutert im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur, dass die Zusatzeinnahmen künftig dafür genutzt werden könnten, um den steigenden Bedarf an Datenvolumen zu decken und die Versorgung sicherzustellen.

Erfreulich bei der Analyse ist das Ergebnis zu illegalen Downloadseiten. Diese haben anteilig stark abgenommen und machen aktuell weniger als 5 Prozent des Datenverkehrs aus. Maßgeblich beteiligt an diesem Rückgang sind kostenpflichtige Alternativen wie Netflix oder Spotify. Sie dienen der Kundschaft als legale Ausweichmöglichkeit.

Weiterführende Informationen und der vollständige Beitrag sind unter deutschlandradiokultur.de aufrufbar.

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