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Mit dem gerade erfolgten Start von Netflix versucht ein weiterer Anbieter, sich als Big Player auf dem Video-on-Demand Markt in Deutschland durchzusetzen.

Von den bisherigen größeren Diensten wie Maxdome, Watchever, Snap by Sky und jüngst auch Amazon Prime Instant Video ist noch nicht der notwendige Impuls ausgegangen, VoD wirklich als Teil des Fernseh-Mainstreams in Deutschland zu etablieren.

Etwas ungewohnt für deutsche Nutzer dürfte die Präsentation des Diensts erscheinen. Zumindest momentan ist das Angebot nur nach der Anmeldung für einen kostenlosen Probemonat möglich – wer sich nicht registriert, dem ist auch kein neugieriges Stöbern gestattet. Zudem kann das deutsche Angebot von Netflix nach genauerer Recherche noch nicht mit der riesigen Bibliothek des US-Angebots mithalten. Trotzdem gibt es einige ganz entscheidende Argumente, die den Dienst gerade für begeisterte Serien-Fans interessant machen.

Alleinstellungsmerkmal Eigenproduktion

Die exklusiv für die eigene Plattform entwickelten Serien bieten wohl den größten Anreiz von Netflix. TV-Serien haben in den letzten Jahren Fernseh- und selbst Kinofilm den Rang abgelaufen, sowohl was Reichweite als auch Hype angeht. Der Staffelbeginn einer beliebten Serie mag heute deutlich mehr Buzz zu erzeugen, als jeder noch so teuer und aufwendig produzierte Blockbuster fürs Kino.

Netflix Eigenproduktionen auf dem Tablet

Netflix auf Tablet

Zu Beginn gab es einige Zweifel, ob ein VoD-Anbieter wie Netflix die aufwendige Produktion einer hochwertigen Serie langfristig überhaupt stemmen kann, mittlerweile sind diese aber ausgeräumt. Sowohl House of Cards und die vierte Staffel des Comedy-Kulthits Arrested Development als auch Orange is the New Black haben eindrucksvoll bewiesen, das spannende und innovative Serien auch abseits der klassischen TV-Industrie entstehen und ein breites Publikum erreichen und begeistern können.

Die Vorteile der Eigenproduktion

Drei Aspekte machen die Eigenproduktion eines Video-on-Demand-Dienstes besonders interessant für die potenziellen Zuschauer. Zum einen sind die Regularien deutlich weniger streng als bei der traditionellen Produktion für und Ausstrahlung im TV. Zudem ist auch die Einschaltquote, letztlich ein kurzfristiger Wert, nicht mehr so ausschlaggebend. So ist es den Produzenten möglich, bei Themenfindung und Drehbuch ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und dem Plot die Richtung zu geben, die am meisten Sinn macht.

Neben dieser kreativen Freiheit, die sich gerade bei House of Cards und Orange is the New Black zweifellos bemerkbar macht, gibt es noch einen weiteren Vorteil für VoD-Anbieter und Zuschauer. Die Serien haben länger Zeit, sich eine treue Zuschauerschar aufzubauen, die Zuschauer wiederum sind beim Schauen der Serie weder zeitlich noch technisch so gebunden wie im Fall vom klassischen Fernsehen. Mehrere Episoden können ohne Probleme am Stück gesehen werden, zu jeder Zeit, auf dem Fernseher, am Laptop oder über Smartphone.

Serien-Perlen, die keine Rücksicht nehmen

Qualitativ können bisher alle Netflix-Serien auf ihre eigene Art und Weise überzeugen, ob Lilyhammer, Hemlock Grove oder die schon oft zitierten Fälle. House of Cards sorgte dabei für erste große Furore, nicht nur durch die spektakuläre Besetzung mit Kevin Spacey und Robin Wright. Die Mischung aus Politthriller und Drama um den von Spacey verkörperten Machtmenschen Francis Underwood kann spielend mit den intelligentesten und spannendsten Formaten alteingesessener Fernsehsender mithalten.

Der neueste Hit Orange is the New Black hingegen spielt in einem ganz anderen Umfeld, nämlich dem amerikanischen Frauenknast. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Piper Kerman, die darin ihre persönlichen Erfahrungen im Gefängnis beschreibt. Es fällt schwer, den Titel in ein bestimmtes Genre einzuordnen, da sich hier schwarzer Humor und dramatische Elemente überzeugend verbinden.

Die Handlung greift dabei viele Themen auf, die Serien der öffentlichen Sender oft voreilig und plakativ abhandeln, in erfreulich authentischer Weise auf: Rassismus, Sexualität, Identität und viele andere Aspekte werden ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten diskutiert und verleihen Orange is the New Black eine sehr besondere Note, die die Produktion von den glattgebügelten Serien deutlich abhebt.

Die Zukunft des Fernsehens?

Ist Netflix die Zukunft der TV Unterhaltung?

Ob und inwiefern Streaming-Dienste wie Netflix den Totengräber des klassischen Fernsehens darstellen, lässt sich auch jetzt noch nicht endgültig bejahen. Ohne Zweifel befindet sich das Medium aber gerade wieder in einer entscheidenden Phase der Evolution und Netflix bildet da sicherlich eine der Speerspitzen. Serienfans können auf jeden Fall gespannt sein, welche Projekte der Anbieter für die Zukunft noch bereithält.

Electronic Arts versucht sich am Netflix-Modell

„Kopieren ist die höchste Form der Anerkennung“, dachte sich wohl der US-amerikanische Videospielehersteller EA. Dieser versucht das Netflix-Modell, nun auch auf das Segment der Videospiele zu übertragen. Ob diesem Vorhaben die Zukunft gehört, wird sich zeigen. Wenn Ihr bis zur „EA Flat“ nicht warten könnt und wollt, dürfte euch die Spieleauswahl von Netzsieger.de helfen, die Wartezeit zu überbrücken.

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